Die vielgestaltigen und tiefgreifenden Umbrüche in Kirchen und Gemeinden provozieren voneinander verschiedene, manchmal widersprüchliche, manchmal gegensätzliche Erlebnisse: Für die Einen sind es schmerzvolle Verlusterfahrungen mit teilweise existenzieller Bedeutung, weil Kirchlichkeit dicht mit der eigenen Existenz verwoben ist. Für Andere ist damit die lebhafte Hoffnung verbunden, überkommene Strukturen und Traditionen „endlich“ überwinden zu können. Wieder andere sehen, erleben und gestalten in Um- und Abbrüchen bereits Neues und Gelingendes. Als interne Supervisor*innen ist uns die Position der Von-Außen-Beobachtenden genommen: Wir sind als Supervisor*innen mit unserem jeweiligen eigenen Erleben – dem aktuellen wie dem biographischen – selbst mitten drin: als Kirchen- oder/und Gemeindemitglieder, als Auftragnehmer*innen, als Be- und Getroffene. Wie gehen wir mit unserer Rolle als interne Supervisor*innen in dieser Spannung um? Mit welchen (unbewussten?) Motivationen, Supervisor*in zu sein oder zu werden, konfrontiert uns das Erleben unserer Supervisand*innen? Wie erleben wir uns im Spannungsfeld von Gestaltungswillen, diagnostischer Kompetenz, faktischer Machtlosigkeit und (unerfüllten) Distanzierungswünschen? Ein Impulsvortrag und das gemeinsame Arbeiten mit der Barcamp-Methode wird diese und die bei den Teilnehmenden entstehenden Fragen, Beobachtungen und Erfahrungen zugänglich machen und zur gemeinsamen Bearbeitung öffnen. Wir laden Sie/Euch ein, in diesen Prozess und damit in die eigenen und die über-individuellen Spannungen als interne Supervisor*innen im Raum der Kirche einzusteigen und im kollegialen Austausch damit und daran zu arbeiten. Claudia Enders, die intensiv in und mit Veränderungsprozessen in beiden Kirchen arbeitet, wird ihre Analysen und Beobachtungen aus Prozessbegleitungen in Landeskirchen und Bistümern mit uns teilen. Mit dem, was als Resonanz auf das Gehörte in uns entsteht - Fragen, eigene Erfahrungen, Widersprüche, Gedanken, Emotionen, Ideen - werden wir an diesem Tag arbeiten. Was auch immer sich in uns regt, bekommt Platz. Vorbereitungsteam: Inhalt: Judith Amend-Knaub, Ulrike Baehr-Zielke, Dr. Bernhard Barnikol-Oettler, Hubert Gallenberger, Dr. Verena Mätzke, Ulrike Mummenhoff, Katharina Pomm Abendprogramm: Yvette Schwarze, Christoph Lasch und Andreas Pech
Workshops Im Anschluss an den Impuls-Vortrag arbeiten wir mit der BarCamp-Methode. Das bedeutet, dass sich Anzahl und Themen der Workshops daraus ergeben, was bei den Teilnehmenden an Resonanz – Fragen, Verunsicherung, Ärger, Faszination, eigene Erfahrungen und Beobachtungen – aus dem Gehörten entsteht. Nicole Siegmann als externe Moderatorin wird den Rahmen gestalten, so dass wir uns als Teilnehmende ganz auf uns und unsere Erfahrungen als interne Supervisor*innen in unseren Kirchen konzentrieren können.
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